2021 wohnbauprojekt geislitz

Modellprojekt auf Initiative der Linsengerichter SPD

In Geislitz entstehen erschwingliche Wohnungen für Normalverdiener

Bei der Schaffung neuen Wohnraums für Familien mit normalem Einkommen geht Linsengericht neue Wege. In Kooperation mit der Gründauer Genossenschaft „Wohnbau60plus“, die bereits in Wächtersbach Wohnungen zu erschwinglichen Mietpreisen baut, sollen nach einer Initiative von Bürgermeister Albert Ungermann und der Linsengerichter SPD auf einem rund 1.000 Quadratmeter großen gemeindeeigenen Grundstück an der Geislitzer Waldstraße vier neue Wohneinheiten entstehen, die erschwingliches Wohnen für junge Familien bieten.

Preiswerten Wohnraum zu finden, wird besonders im Rhein-Main-Gebiet immer schwieriger. Steigenden Mieten stehen stagnierende Renten und Einkommen gegenüber. Die Gründauer Genossenschaft Wohnbau60plus hat sich zum Ziel gesetzt, Lücken und Leerstände in Kommunen zu nutzen, um dort einfache Wohnungen zu schaffen, die preiswert und bezahlbar sind. Zu diesem Zweck werden Grundstücke in Erbpacht übernommen, wie jetzt beim Pilotprojekt im Linsengerichter Ortsteil Geislitz.

Bürgermeister Albert Ungermann und der Vorsitzende des Linsengerichter Sozialausschusses, Hans Jürgen Wolfenstädter (beide SPD), trafen sich nun an Ort und Stelle mit den Architekten Jürgen Hohendorf und Reinhold Wess sowie Kurt Pitz, Bevollmächtigter der Wohnbau60plus und Aufsichtsratsvorsitzender der VR-Bank Bad Orb Gelnhausen, um sich über das Projekt zu informieren. Letzterer hatte gleich eine gute Nachricht aus dem Landratsamt in Gelnhausen mitgebracht: Sofern die Voraussetzungen erfüllt seien, werde der Landkreis das Projekt mit Fördermitteln unterstützen, habe ihm Landrat Thorsten Stolz mitgeteilt, berichtete Pitz.

Zunächst aber müssen die Rahmenbedingungen geschaffen werden. Erster Schritt ist die Genehmigung des Linsengerichter Haushalts 2021 durch die Kommunalaufsicht, mit der man spätestens bis Ende März rechnet. Anschließend sollen eine gemeinsame Absichtserklärung unterzeichnet und eine Bauvoranfrage gestellt werden. Möglicherweise im Juni könnte dann mit den Arbeiten begonnen werden.

Um Platz für die vier neuen Wohneinheiten zu schaffen, die laut Architekt Hohendorf in energieeffizienter Holzbauweise mit Photovoltaikanlage und Regenwassernutzung errichtet werden sollen, müssen eine auf dem Gelände befindliche, baufällige Scheune und ein Nebengebäude abgerissen werden.

Bürgermeister Albert Ungermann äußerte sich sehr zufrieden über das gemeinsame Projekt, mit dem dringend benötigter Wohnraum in der Gemeinde geschaffen werde. Von den Neubauten und der in Betracht gezogenen Modernisierung des gemeindeeigenen Wohnhauses verspricht sich der Linsengerichter Bürgermeister auch eine Aufwertung der Wohnumfeldes. Ausschussvorsitzender Hans Jürgen Wolfenstädter freute sich vor allem darüber, dass hier ein Projekt auf Erbpacht-Basis zustande kommt, dass viele Vorteile in sich vereint: „Die Gemeinde erhält Jahr für Jahr den Pachtzins, und nach einer bestimmten Zeit fällt das Grundstück wieder an sie zurück. So bleiben wir im Besitz des Geländes und auch in Zukunft noch handlungsfähig.“