Was beschäftigt Frauen in der Kommunalpolitik?

Frauen-Stammtisch der Linsengerichter SPD

Neulich abends trafen sich eine Rentnerin, eine Kindergärtnerin, eine Selbständige, eine Polizistin, eine Bankerin, eine Hausfrau und eine Projektleiterin im Eidengesäßer „Dorfkrug“. Sie alle stehen mit beiden Beinen im Berufs- und Familienleben und engagieren sich überdies in ihrer knapp bemessenen Freizeit ehrenamtlich in Vereinen und Initiativen – von der Flüchtlingshilfe bis hin zum Sportverein. Sie haben aber noch eine weitere Gemeinsamkeit: ihre Zugehörigkeit zur Linsengerichter SPD.

Die Themen, um die sich die Gespräche an diesem Abend drehten, waren vielfältig. So ging es zuerst die aktuelle Politik und was wir als Einzelne und SPD-Mitglieder im Kampf gegen Rassismus und rechte Hetze tun können. Die Älteste in der Runde ist Jahrgang 1939. „Ich habe als kleines Kind erlebt, wie die Bomben gefallen sind und möchte so etwas nie wieder erfahren müssen“. Diese Mahnung kann nicht oft und laut genug wiederholt werden, waren sich die Sozialdemokratinnen einig.

„Gerade uns Frauen ist es ein Anliegen, dass in unserer Gemeinde alle friedlich miteinander leben können, ohne Hass und Ausgrenzung. Jeder Mensch kann seinen Anteil dazu beitragen“, meint Karin Eichhorn, SPD-Vorsitzende, auf deren Anregung der Austausch zustande gekommen ist.

Natürlich wurden auch alltägliche Themen wie Beruf und Familie besprochen. Wie weit sind wir denn nun mit der Gleichberechtigung? Kann eine Frau abends einfach auf eine Sitzung gehen und der Mann kümmert sich um die Kinder? Oder ist das immer noch die Ausnahme?

„Ist es im Übrigen nicht,“ sagt Karin Eichhorn. „Die Zeiten haben sich definitiv geändert, und so möchten wir natürlich gern mehr Frauen ermutigen, sich ehrenamtlich für ihre Gemeinde einzubringen. Es gibt vielfältige Möglichkeiten und wir beantworten gern alle Fragen dazu. Sprecht uns einfach an!“

Besonders wichtig war es den Frauen in der Runde, auch persönliche Themen zu besprechen. „Einige von uns haben noch kleine Kinder, andere pflegebedürftige Eltern. Wir arbeiten überwiegend in Teilzeit, genau aus diesen familiären Gründen. Was das mit unserer Rente machen wird, wäre eigentlich Thema für einen separaten Stammtisch.“

Die SPD-Frauen sind übrigens auch der Überzeugung, dass Frauen anders Politik machen, weil sie anders kommunizieren und Schwerpunkte setzen. Sie möchten weitere Frauen in Linsengericht ermutigen, sich zu interessieren und sich vielleicht sogar zu engagieren. Ende März gibt es den nächsten Frauen-Stammtisch der SPD Linsengericht. „Wir sind jetzt schon gespannt, welche Themen sich bis dahin ergeben“, so Karin Eichhorn.