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Städtebaulicher Meilenstein für Linsengericht

Vielfalt von Wohnen, Handel und Gewerbe im Baugebiet „Vor der Au“

Ein Meilenstein in der städtebaulichen Entwicklung der Gemeinde Linsengericht nimmt Konturen an. Davon konnten sich jetzt Vertreter der Linsengerichter SPD aus erster Hand informieren. Bei einem Treffen mit den beiden Geschäftsführern der Projektentwickler KIZ GmbH, Norbert Kittler und André Muth, erörterte man gemeinsam die vorliegenden Planungen für die Entwicklung des Mischgebietes am Kreisel beim Bio-Markt Paradieschen.

Bis zu 19 Millionen Euro investiert die in Bad Soden-Salmünster ansässige Unternehmensgruppe nach Angaben von Geschäftsführer André Muth in das Gebiet „Vor der Au“, das auf 45.000 Quadratmeter Fläche eine breite Palette vom Einfamilienhaus mit Gartenanteil über Eigentums- und Mietwohnungen in Mehrfamilienhäusern bis hin zum Geschäftshaus bietet.

„Eine möglichst große Vielfalt der Wohn- und Nutzungsformen war ein Ausgangspunkt unserer Überlegungen“, berichtete KIZ-Geschäftsführer Norbert Kittler von ersten Gesprächen mit Bürgermeister Albert Ungermann (SPD). Das Konzept deckt sich mit den Zielvorstellungen der Linsengerichter SPD: „Eine ausgewogene und damit stabile Entwicklung der Gemeinde ist ein zentrales Anliegen unserer Kommunalpolitik“, sagte Astrid Rost, Vorsitzende des Haupt- und Finanzausschusses der Gemeindevertretung.

21.000 Quadratmeter Fläche stehen im Mischgebiet „Vor der Au“ für Wohnbebauung, 23.000 Quadratmeter für Handel und Gewerbe zur Verfügung. Das Gebiet ist mit dem Auto, aber auch zu Fuß aus der Altenhaßlauer Ortslage gut zu erreichen. Für die Anbindung an den Personen-Nahverkehr sorgt eine Bushaltestelle, die zusätzlich entstehen wird und von der auch umliegende Gewerbetreibende profitieren.
„Wohnen, leben und arbeiten sollen in Linsengericht weiter attraktiv bleiben. Das Baugebiet ,Vor der Au‘ schafft dafür beste Voraussetzungen und gibt uns neuen Freiraum bei der Entwicklung des Geländes am Stadtweg, wo ein urbanes Zentrum entstehen wird, das Wohnungen und Dienstleistungen miteinander verbindet und sich harmonisch ins Ortsbild einfügt“, unterstrich SPD-Vorsitzender Hans Jürgen Wolfenstädter die Bedeutung des Projektes.

Zentrales Vorhaben bei der Erschließung der Flächen im Gebiet „Vor der Au“ ist der Neubau von zwei Verbrauchermärkten der Handelsunternehmen Aldi und Rewe. Diese werden nach aktuellen Kriterien der Deutschen Gesellschaft für Nachhaltiges Bauen zertifiziert und verfügen über 1.700 (Rewe) bzw. 1.200 Quadratmeter (Aldi) Verkaufsfläche sowie 200 kostenlose Parkplätze zur gemeinsamen Nutzung, die mit drei Meter bzw. 3,5 Meter Breite (Mutter-Kind) ausreichend Platz bieten. Weitere behindertengerechte Parkplätze und die Option, Schnellladesäulen für Elektrofahrzeuge zu errichten, sind ebenfalls vorgesehen. Bis spätestens Ostern 2022 sollen die neuen Märkte eröffnen. Die Bebauung mit Wohn- und Geschäftshäusern soll bis Ende 2023 abgeschlossen sein. Besonderes Augenmerk legen die Planer auf den Schallschutz. „Die Situation wird sich für alle Bewohner verbessern“, meinte Norbert Kittler dazu.

Die Bausatzung für das Gebiet soll am 2. März von den Linsengerichter Gemeindevertretern beschlossen werden. Bis Frühsommer rechnet man mit der Bewilligung der Bauanträge und dem Baubeginn. Um die Vermarktung machen sich Norbert Kittler und André Muth keine Sorgen, es gebe bereits eine Vielzahl von Anfragen aus dem gewerblichen Sektor, und die Gemeinde ist bei der Vermittlung privater Bauwilliger hilfreich.

Der Umzug der Märkte vom Stadtweg in das Gebiet „Vor der Au“ ist Voraussetzung für einen weiteren großen Schritt in der städtebaulichen Entwicklung Linsengerichts. Auf dem frei werdenden Gelände gegenüber der VR-Bank sollen neue Gebäude entstehen, die von Ärzten und medizinischen Dienstleistern genutzt werden, komfortables und seniorengerechtes Wohnen ermöglichen, aber auch mit Freiflächen und Gastronomie eine hohe Aufenthaltsqualität bieten. „Wir bringen Linsengericht voran. Mit Ziel, Augenmaß und neuen Ideen“, zeigte sich auch Michael Bollmann, Vorsitzender der Gemeindevertretung, begeistert von den Planungen.