Die Energiewende ist nicht umkehrbar, sondern bereits seit langem in vollem Gange.
In Linsengericht-Großenhausen entsteht derzeit eine Photovoltaik-Anlage auf einer Fläche von ca. 6,4 Hektar, die Mitte Juni in Betrieb gehen soll. Dies erläutert Torsten Eurich, Geschäftsführer der in Brachttal ansässigen Firma „Next Energy“. Mitglieder der SPD Linsengericht trafen sich kürzlich mit ihm und seinem Mitarbeiter Thomas Ott, der als Projektentwickler diese Anlage geplant hat, um sich vor Ort über den Baufortschritt und technische Details zu informieren.
Nachdem im vergangenen Jahr der entsprechende Beschluss in der Gemeindevertretung Linsengericht gefasst worden war, alle zuständigen Behörden zügig eingebunden wurden und die nötige Fläche zu Verfügung stand, ging es auch schon los mit den Bauarbeiten. Mit der Installation der PV-Module wird hier nun bald Strom durch Photovoltaik erzeugt. Die Natur verschwindet natürlich nicht von der Fläche. Zum einen wachsen unter und zwischen den Modulen verschiedene Pflanzenarten und zum anderen, was vielleicht interessanter ist, bietet die Anlage verschiedene Möglichkeiten, Tiere anzusiedeln. Schafe oder Ziegenhaltung wären möglich, Bienenstöcke könnte man aufstellen. Hierzu wurden bereits erste Kontakte geknüpft. Der Solarpark wird hierfür vollständig umzäunt sein.
Die Leistung der PV-Anlage beträgt 9,8 Megawatt, was in etwa den durchschnittlichen Strombedarf von ca. 3300 Haushalten erzeugen kann. „Alles in allem sprechen wir von ca. 10 Millionen Kilowattstunden Ertrag jährlich“, so Torsten Eurich. Nach Inbetriebnahme der Anlage in Großenhausen haben die Bürger von Linsengericht die Möglichkeit in den Solarstromtarif der next energy zu wechseln und damit einen 100% ökologischen Strom zu beziehen. Ein wichtiges Detail des Sonnenkraftwerks Großenhausen ist, dass die verbauten Solarmodule beidseitig Sonne aufnehmen können und damit noch effizienter sind. Hier vor Ort wurden 16.044 Stück davon verbaut.
Der erzeugte Strom wird über einen Trafo in das Netz der Kreiswerke eingespeist, die der vor Ort zuständige Energieversorger sind. Wenn das Wetter dann so ist wie vergangene Woche, mit sehr viel Sonne, wird natürlich mehr Energie erzeugt als in anderen Wochen. Daher steht auch die Möglichkeit im Raum, eine Speichermöglichkeit durch einen Batteriespeicher zu schaffen. Dies wird aktuell durch die next energy geprüft. Übrigens, laut hessischem Energiegesetz soll unser Bundesland bis 2045 CO2-neutral werden, je früher, je besser natürlich. Mit den verschiedenen Arten von erneuerbaren Energien sind wir bereits jetzt auf einem guten Weg, dies zu erreichen. Und auch wenn es manchmal so scheint, als ob dafür zu viel landwirtschaftliche Nutzfläche verschwindet, so sprechen wir hier tatsächlich von insgesamt lediglich ca. 1% Fläche, die für die Erreichung der Klimaziele benötigt werden.