1. Maifeier des SPD-Ortsvereins Linsengericht auf dem Hufeisen

Sonnige Stunden und ein engagierter Landrat Erich Pipa

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Landrat Erich Pipa bei seinem traditionellen Besuch auf dem 1. Maifest der SPD Linsengericht. Vorsitzender Hans Jürgen Wolfenstädter konnte unter den Gästen auch Bundestagsabgeordnete Bettina Müller und die Kreistagsabgeordnete Ericka Becker begrüßen.

 

Über einige Stunden war das Wegekreuz auf dem Hufeisen am 1. Mai ganz in der Hand des SPD-Ortsvereins Linsengericht. Bei kühlem aber schönem Wetter fanden sich viele Gäste, Wanderer, Radfahrer und auch Reiter ein und feierten in lebendiger Runde das Maifest auf dem Pfefferberg. SPD-Ortsvereinsvorsitzender Hans Jürgen Wolfenstädter freute sich über die zahlreichen Gäste und begrüßte unter anderen die Bundestagsabgeordnete Bettina Müller sowie die Vertreterinnen und Vertreter der Gewerkschaft IG Bergbau, Chemie und Energie (BCE), Ortsgruppe Gelnhausen Wächtersbach, die über einen eigenen Info-Stand für ihr Engagement warben.

Landrat Erich Pipa, Hauptredner des Festes, war zum 11. Mal auf dem Hufeisen und spann in seiner Rede einen Bogen von internationaler bis zur regionalen Politik. Grundsätzlich betonte Pipa die Wertegemeischaft in der Europäischen Union, in der es um die Garantie des bundesdeutschen Artikels 1 „Die Würde des Menschen ist unantstbar“ ebenso geht wie um die Gleichberechtigung von Mann und Frau, Presse- und Versammlungsfreiheit sowie die Trennung von Kirche und Staat. „Diese Werte hat jeder mitten in Europa zu vertreten“, machte Pipa ganz zu Anfang seiner Rede zum 1. Mai deutlich.

Landrat Pipa erlaubte sich einen Kommentar um die Verhaltensweise des türkischen Präsidenten Erdogan im Falle des Satirikers Böhmermann. Hier bezog er eindeutig Stellung für unsere Meinungs- und Satirefreiheit. Es könne nicht sein, dass ein überalterter Paragraf 103 eine ganze Regierung in Schwierigkeiten bringen könne. An die Türkei gewandt, mahnte Pipa: „Das ist nicht der Weg nach Europa.“ Die EU sei nicht nur eine Wirtschaftsunion, sondern auch eine Wertegemeinschaft. Und diese Werte seien unteilbar.

Mit Blick auf den Main-Kinzig-Kreis zeigte sich Pipa sehr zufrieden: „ Wir sind nach Frankfurt und Wiesbaden die drittstärkste wirtschaftliche Region in Hessen. Es geht uns gut und wir können investieren zum Wohle unserer Gemeinden und unserer Bürgerinnen und Bürger.“ Auf der Agenda des Kreises stehen ganz vorne die Schulen sowie der Ausbau der Infrastruktur – im Straßen- und Schienenbau. Ganz wichtig hier sei die Nordmainische Schienenbahn und längerfristig der Ausbau der S-Bahnverbindung von Frankfurt bis Wächtersbach.

Einen hohen Stellenwert räumte Pipa der lebendigen Vereinsstruktur im Main-Kinzig-Kreis ein. Von den rund 408.000 Bürgerinnen und Bürgern im Kreis sen 210.000 in Vereinen organisiert. „Wir dokumentieren damit einen Zusammenhalt, der für uns alle wichtig ist. Wir haben eine tolle Vereinslandschaft.“

Auch zum Thema Kassenärtzliche Vereinigung und Bereitschaftsdienst für kinderärztliche Betreuung äußerte sich Pipa vor den Gästen der 1. Mai-Feier am Hufeisen. Er warb darum, die von ihm initiierte Petition im Internet zu unterstützen, im Main-Kinzig-Kreis einen kinderärtzlichen Bereitschaftsdienst zu gewährleiten. Dass die KV den Main-Kinzig-Kreis bei ihrer Neuorganisation vergessen habe, könne nicht angehen. „Wir haben ein funktionierendes Versorgungssystem in unseren Main-Kinzig-Kliniken, die die kinderärztliche Versorgung garantieren. Der Bereitschaftsdienst in Gelnhausen für unsere Kinder funktioniert und muss eine feste Einrichtung werden. Offenbach als nächste Bereitschaftseinrichtung ist für uns keine Option.“

Schließlich ging Pipa auch auf die laufenden Koalitionsverhandlungen auf Kreisebene ein. Es würden hier nochmals Gespräche geführt, und die Frage stehe im Raum, ob die FDP im Kreis Verantwortung übernehmen würde. Sicher sei, dass am 12. Mai die SPD im Main-Kinzig-Kreis eine endgültige Entscheidung treffen wird. Ausgeschlossen bis dahin nicht: Eine große Koalition mit der CDU.

Der SPD-Ortsverein Linsengericht feierte „seinen 1. Mai“ bei schönem Wetter bis in den Nachmittag hinein. Ortsvereinsvorsitzernder Hans Jürgen Wolfenstädter freute sich: „Wir haben hier oben auf dem Wegekreuz am Hufeisen sehr viele Ausflügler begrüßen können, die bei uns eine gemütliche Rast eingelegt haben.“