SPD Linsengericht besichtigt Feuerwehrgerätehaus in Eidengesäß

„Unsere Feuerwehren müssen optimal ausgestattet sein.“

Setzungsrisse außen und innen kennzeichnen Gebäude aus 1953 – Untersuchungsauftrag an Ingenieurbüro KPGeo erteilt

Bürgermeister Albert Ungermann, Mitglieder des Arbeitskreises Gemeindeentwicklung im SPD-Ortsverein Linsengericht und Aktive der FFW Eidengesäß vor dem 2014 in Betrieb genommenen Einsatzatzfahrzeug F 10, technisch hochwertig ausgestattet und stationiert in einer viel zu kleinen Fahrzeughalle

Bürgermeister Albert Ungermann, Mitglieder des Arbeitskreises Gemeindeentwicklung im SPD-Ortsverein Linsengericht und Aktive der FFW Eidengesäß vor dem 2014 in Betrieb genommenen Einsatzatzfahrzeug F 10, technisch hochwertig ausgestattet und stationiert in einer viel zu kleinen Fahrzeughalle

 

Risse an den Außenwänden von der Dachrinne bis zum Fundament, Setzungsrisse im Innenbereich, Risse in den Bodenkacheln, bröckelnder Putz im Jugendbereich und ein feuchter Keller. Das Feuerwehrgerätehaus in Eidengesäß, erbaut im Jahre 1953 und erweitert 1996, weist an vielen Stellen erhebliche bauliche Schäden auf. Davon überzeugten sich Bürgermeister Albert Ungermann und Mitglieder des Arbeitskreises Gemeindeentwicklung im SPD-Ortsverein Linsengericht. Wehrführer Volker Bohlender zeigte während einer ausführlichen Begehung des Gebäudes die zahlreichen kritischen Punkte auf, zu denen auch die zu klein dimensionierte Fahrzeughalle, fehlende Duschen und Parkplätze gehören. Dipl.-Geologe Robert Pflug vom Gelnhäuser Ingenieurbüro KPGeo begleitete den Ortstermin. Seinem Büro soll der Auftrag erteilt werden, zunächst die Ursachen für die Hausschäden zu untersuchen. Anhand dieser ersten Untersuchungsergebnisse wird dann, so Ungermann, über das weitere Vorgehen beschieden werden.

Die massiven Risse am Gebäude traten erstmals 2004 auf, berichtete Wehrführer Bohlender. Die Ursachen sind bislang unklar. Allerdings weist auch ein benachbartes Wohnhaus ebensolche Wandrisse auf. Insgesamt, so Bohlender, sei das Feuerwehrgerätehaus weit von der Erfüllung der engen Normen der Unfallkasse Hessen entfernt: „Von 100 Punkten erfüllen wir gerade einmal zehn.“

Als zweitgrößter Ortsteil von Linsengericht verfügt Eidengesäß über ein gut funktionierendes, zukunftsfähiges Einsatzteam mit derzeit 27 aktiven Feuerwehrkräften. Seit Frühjahr 2014 steht der FFW Eidengesäß das technisch hochwertig ausgestattete Einsatzfahrzeug F 10 (Baujahr 2013) zur Verfügung, mit dem zwischen 40 und 45 Einsätze im Jahr gefahren werden. 210.000 Euro hat das Spezialfahrzeug gekostet; 40.000 Euro erhielt die Gemeinde als Zuschuss vom Land.

Zuständig ist die Eidengesäßer Feuerwehr u.a. für die weiten Waldflächen rund um den Ortsteil. Doch neben den traditionellen Brandeinsätzen gehören auch Gefahrguteinsätze zu den Aufgaben der Eidengesäßer Feuerwehr. Seine Feuerwehrleute seien sehr motiviert, trotz der widrigen äußeren Umstände, bestätigte Wehrführer Bohlender und nannte in diesem Zusammenhang weitere Defizite: „Für unsere 27 Einsatzkräfte müssten wir 24 Parkplätze vorhalten. Wir haben gerade drei. Wenn wir am Fahrzeug üben, müssen wir dies auf der Straße tun. Und nach einem Einsatz fahren unsere Feuerwehrleute in ihren kontaminierten Anzügen nach Hause, um zu duschen und tragen somit mögliche Giftstoffe mit in ihren Privatbereich.“

Bürgermeister Ungermann und die AK-Mitglieder stellten bei ihrem Rundgang im Haus zudem fest, dass neben der überall im technischen Bereich vorherrschenden Enge und der Verschachtelung der Räume auch im Innenbereich Unfallgefahren für die Einsatzkräfte bestehen. Ungermann: „Die Auflagen für die Ausstattung von Feuerwehrgerätehäuser sind sehr eng. Dass diese hier nicht erfüllt werden, ist offensichtlich.“

Sowohl im Außen- als auch im Innenbereich des Feuerwehrgerätehauses Eidengesäß sind bereits vor Jahren Setzrisse in den Wänden festgestellt worden. Die Ursachen sollen nun untersucht werden

Sowohl im Außen- als auch im Innenbereich des Feuerwehrgerätehauses Eidengesäß sind bereits vor Jahren Setzrisse in den Wänden festgestellt worden. Die Ursachen sollen nun untersucht werden

 

Nach der etwa einstündigen Begutachtung stand für alle Beteiligten fest: Zunächst müssen die Gründe für die Gebäudeschäden ermittelt und alle nicht normgerechten Bedingungen aufgelistet werden. Danach müsste man sich „grundsätzlich Gedanken machen, was sinnvoll ist und was nicht und welche kurzfristigen Maßnahmen möglich sind“, so Ungermann. Bernd Becker, SPD-Fraktionsvorsitzender im Gemeindeparlament, fügte hinzu: „Wir brauchen ein überschaubares Zeitfenster für die erforderlichen Sanierungsmaßnahmen. Fest steht bereits jetzt, dass dies hier im Rahmen von drei Jahren nicht zu bewältigen ist.“ Zwar habe die Gemeinde bereits einen Ansparvertrag für die Sanierung des Feuerwehrgerätehauses in Eidengesäß angelegt, doch müsse nun erst einmal der tatsächliche Kostenrahmen ermittelt werden. Dann stelle sich die Frage, „was ist mit der Kommunalaufsicht zu machen“ und mit welchen Zuschüssen könne die Gemeinde rechnen. Klar sei, dass die Kosten eine Größenordnung erreichen werden, die die Kompetenz des Gemeindevorstands überschreiten. Hier sei die Gemeindevertretung in den Entscheidungsprozess einzubinden.

Bürgermeister Ungermann am Ende des Ortstermins: „Wir versuchen, das Optimale für unsere Freiwilligen Feuerwehren umzusetzen. Und dass wir hier in Eidengesäß dringend etwas machen müssen, ist klar.“

SPD Pressedienst, 3.6.2015