SPD-Ortsverein Linsengericht ehrt Hubert Lewalter für 60 Jahre Parteimitgliedschaft

„Schon mein Großvater war im 19. Jahrhundert Sozialdemokrat“

Hubert Lewalter seit 60 Jahren SPD-Mitglied

Ein ganz besonderes Ereignis: Linsengerichts SPD-Ortsvereinsvorsitzender Hans Jürgen Wolfenstädter gratuliert gemeinsam mit seinen Vorstandskolleginnen Christa Gößler und Susanne Gries Hubert Lewalter zu seiner 60-jährigen Mitgliedschaft in der Partei. SPD-Fraktionsvorsitzender Bernd Becker setzte die fröhliche Runde, zu der auch Frau Gertrud (links) gehörte, ins rechte Bild.


„Ich war innerlich nicht bereit, etwas anderes zu machen als in die SPD einzutreten. Schon mein Großvater war im 19. Jahrhundert Sozialdemokrat, und mein Vater trat direkt nach dem Krieg 1945 in die SPD ein.“ Der in Weilburg-Waldhausen geborene 87-Jährige, vielen im Linsengericht noch als langjähriger Schulleiter der Geisbergschule in guter Erinnerung, entstammt einer Bergleute-Familie aus dem Lahn-Dill-Gebiet. „Dort hat sich die Arbeiterschaft schon früh organisiert, um ihre Rechte gegenüber den Arbeitgebern zu vertreten“, erinnert sich Lewalter an die Anfänge der Soziademokratie, die Teil seiner eigenen Familiengeschichte ist. Nun blickt er selbst auf 60 Jahre SPD-Mitgliedschaft zurück und wurde dafür von seinem Linsengerichter Ortsverein mit Urkunde und der Goldenen Nadel geehrt. Hans Jürgen Wolfenstädter, SPD-Ortsvereinsvorsitzender gratulierte herzlich gemeinsam mit seinen Vorstandskolleginnen Christa Gößler und Susanne Gries-Engel sowie Bernd Becker, Vorsitzender der SPD-Fraktion in der Gemeindevertretung. Wolfenstädter: „Zu einer solch langen Parteimitgliedschaft zu gratulieren, ist sehr selten und daher ein ganz besonderes Ereignis.“

„Mitte der fünfziger Jahre in die SPD einzutreten, war schon eine Herausforderung. Damals bekannten sich nur wenige offen zur Sozialdemokratie“, blickte Wolfenstädter zurück. Er erinnerte an die politischen Verhältnisse im heutigen Heimatort von Hubert Lewalter, die der Jubilar beim Umzug in die damals noch selbständige Gemeinde Großenhausen vorfand: „Die CDU hatte die absolute Mehrheit, die Bürgerliste war Beiwerk und die Sozialdemokraten hatten keinen Einfluss.“ Dies habe sich mittlerweile zum Positiven entwickelt, auch wenn alte Strukturen auch heute noch verfestigt seien.

Bei seiner Berufswahl trat Hubert Lewalter dagegen nicht in die Fußstapfen seines Großvaters. Schon mit 13 Jahren stand für ihn fest, dass er Lehrer werden wollte. Er besuchte ab 1942 die unter den Nazis eingeführte Lehrerbildungsanstalt, eine auf fünf Jahre angelegte gymnasiale Lehrerausbildung. Doch dann kam das Kriegsende und Lewalter wurde wegen des immensen Lehrermangels 1945 nach nur dreijähriger Ausbildungszeit als Schulhelfer eingestellt. Es folgte seine Junglehrerzeit ab 1956 in Schwalbach am Taunus, wo er auch seine Frau Gertrud, ebenfalls Lehrerin, kennenlernte. Bevor Lewalter schließlich 1966 für 32 Jahre die Leitung der gerade einmal drei Jahre alten Mittelpunktschule – heute Geisbergschule – übernahm, war er Rektor in Kelkheim.

Neben seinem Engagement in der SPD – u.a. als Ortsbeiratsmitglied – war Lewalter lange Jahre aktives Mitglied der evangelischen Kirchengemeinde. Heute genießt er gemeinsam mit seiner Frau seinen wohlverdienten Ruhestand, zu dem ihm die Gratulationsrunde des SPD-Ortsvereins Linsengericht bei einem Gläschen Sekt „auch für die Zukunft das Beste“ wünschte.